| Datum: | 30.06.07 | Titel: | Grüne: Hochbahnsteig auf Benno-Ohnesorg-Brücke endlich bauen | Link: | | Details: | *Gebehinderte in Linden-Limmer für Jahrzehnte vom Nahverkehr abgehängt? *
Entsetzt haben die Grünen im Bezirksrat Linden-Limmer am vergangenen Mittwoch während einer Anhörung zur Kenntnis genommen, dass mobilitäteingeschränkte Lindener und Limmeraner auch in den nächsten Jahrzehnten vom Nahverkehr abgeschnitten bleiben sollen. Laut ÜSTRA und Regionsverwaltung gibt es keine Pläne bis mindestens 2022, durch die Anschaffung entsprechender Fahrzeuge oder durch infrastrukturelle Maßnahmen den barrierefreien Zugang im Bezirk weitestgehend zu ermöglichen. "Bei allem Verständnis für das technisch und finanziell Machbare - die Ignoranz gegenüber Rollstuhlfahrern, Menschen mit Gehhilfen oder Eltern mit Kinderwagen in unsereme Bezirk ist weder zeitgemäß und schon gar nicht hinnehmbar für uns", sagt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Nicole Otte.
Während der Nahverkehr in der Stadt insgesamt zu 63 Prozent barrierefrei gestaltet ist, manche Stadtteile wie Kronsberg oder List bis zu 100 Prozent über Hochbahnsteige verfügen, sind in Linden-Limmer nur gut ein Drittel der Stationen mit Hochbahnsteigen versehen. Und dann zum Teil auch nur an den Endpunkten wie bei der Linie 10, so dass Gebehinderte die Linie praktisch nicht nutzen können. "Das Schlimme ist, dass sich daran auch nichts ändern soll", kritisiert Otte. Trotz eindeutiger Ratsbeschlüsse weigere sich die Regionsverwaltung hartnäckig, den Hochbahnsteig auf der Benno-Ohnesorg-Brücke bauen zu lassen.Und das, obwohl sich bis zu 500.000 Euro sparen ließen, würde der Hochbahnsteig im Zuge des Brückenneubaus gebaut werden. "Daran zeigt sich: Hier fehlt auch der gute Wille, am völlig überholten Status quo etwas zu ändern."
Zusammen mit der SPD haben die Grünen deswegen auch einen Antrag beschlossen mit dem Ziel, den Bau des Hochbahnsteiges auf der Benno-Ohnesorg-Brücke in den Nahverkehrsplan aufzunehmen und den Bau zeitgleich mit dem Brückenneubau zu realisieren. "Wenn das nach dem jahrelange Tauziehen gelänge, wäre wenigstens ein erstes Zeichen gesetzt, Gehbehinderte auch in Linden-Limmer ernst zu nehmen und sie anständig in den Nahverkehr integrieren zu wollen", sagt Otte.
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