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Datum:30.04.07
Titel:Stadtbezirksrat, 6. Sitzung, IV. - Verkehrssicherungsprojekt JANUN e. V. und Dringlichkeitsantrag zu ÖPNV in Linden-Limmer
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Details:Bei der 6. Sitzung am 18. April 2007 im Freizeitheim Linden war ein Thema das Verkehrssicherungsprojekt mit Senioren des Jugend-Aktions-Netzwerk-Umwelt- und Naturschutz (JANUN) e.&nbps;V.: „Linie 21 – elf rollende Meter für mehr Mitbestimmung”.
Anwesend waren für die Region Hannover Herr Dipl.-Ing. Christian Weske, Fachbereich ÖPNV und integrierte Verkehrsentwicklungsplanung, für die üstra Frau Elke Schmidt, zuständig für Senioren und mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, sowie für JANUN e. V. Region Hannover Frau Christiane Wiese vom Arbeitsbereich Beteiligungsprojekte.

Frau Wiese, JANUN e. V. stellte die Ergebnisse der Seniorenbeteiligung vor:

  • allgemein gültige Forderungen und Wünsche

    • Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen

    • Seniorengerechte Infrastruktur, besonders beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)

    • ausreichende Dauer der Grünphasen für Fußgänger/-innen

    • weniger überhöhte Geschwindigkeiten

    • Verhinderung des Parkens an Straßenecken

    • keine aufgestellten Hindernisse auf Fußwegen

    • keine Verunsicherung durch Skater/-innen

    • Sitzmöglichkeiten an Gehwegen



  • konkrete Empfehlungen und Wünsche

    • Hochbahnsteige

    • die Gehbereiche (z. B. Limmerstraße) deutlich erkennbar und frei von Hindernissen wie so genannten Kundenstoppern halten

    • die Ampelschaltung Lindener Marktplatz/Post mit längeren Grünphasen und akustischem Signal versehen

    • starke Unebenheiten in der Nedderfeldstraße beseitigen

    • starke Unebenheiten in der Struckmeyerstraße beseitigen

    • die Entfernung der Hundeauslaufflächen zum Seniorenzentrum beim Heizkraftwerk wegen der Geräuschentwicklung vergrößern

    • die Anzahl der Niederflurbusse erhöhen und die Busse als solche erkennbar kennzeichnen

    • ein Absenken der Niederflurbusse auch für Menschen mit Rollatoren sowie die Vermeidung zu großer Abstände der Busse zu den Haltestellen-Bordsteinkanten




Frau Schmidt, üstra, erläuterte:

  • Die Busse seien gemäß einer EU-Vorschrift an den Fronten mit einem blauen Piktogramm gekennzeichnet, welches jedoch mitunter nach einer Fahrzeugwäsche nicht mehr am Fahrzeug vorhanden sei.

  • Es gebe Unterschiede zwischen den Fahrzeugen von RegioBus und den Kneeling-StadtBussen (Busse mit Absenkvorrichtung).

  • Bei Türbereichen mit Mittelstange gebe es eine schmale Hälfte mit 54 cm Breite und eine breite Hälfte mit 64 cm Breite, die für übliche Rollatoren geeignet sei.

  • Neue Schienenfahrzeuge seien an der dritten Tür ohne Mittelstange und seien mit einem orangefarbenen Streifen über der Tür und am Zugkopf gekennzeichnet.

  • Es empfehle sich, im vorderen Teil einzusteigen, damit Fahrer/-innen es sehen können, wenn man noch nicht sitze.

  • Es gebe einen Begleitservice „Gemeinsam mobil”, der einen Tag im Voraus geordert werden könne.

  • Wer die Stadtbahn auf Grund seiner Mobilitätseinschränkung nicht nutzen können, müsse bis auf Weiteres auf Busse mit Rampen und Neigetechnik ausweichen.


Dem letzten Punkt – ausweichen auf Busse – hielt Frau Schweingel (SPD) entgegen, dass dies keine wirkliche Alternative sei, da auf der Linie 700 keine Kurzstreckentickets für Fahrten zwischen Limmer und Limmerstraße erhältlich seien und weil die Busse oftmals zu weit von den Bordsteinkanten entfernt anhielten.


Herr Weske, FB ÖPNV Region Hannover, führte aus:

  • 2 bis 4 Millionen € seien in der Regel für einen Umbau zu einem Hochbahnsteig zu veranschlagen.

  • 63% der Stadtbahnstationen seien mit Hochbahnsteigen ausgestattet.

  • Welche Stationen mit Hochbahnsteigen ausgestattet werden, sei nicht zufällig oder willkürlich, sondern richte sich nach folgenden Kriterien:

    • Frequenz der Ein- und Ausstiege

    • Anteil fehlender Hochbahnsteige pro Linie

    • Umsteigepunkt Bus/Bahn

    • Erreichbarkeit öffentlicher Einrichtungen

    • geplante Gleiserneuerungen

    • Einsparpotenzial bei Klapptrittstufen-Ausstattung, wenn eine Linie vollständig mit Hochbahnsteigen ausgestattet sei



  • Die letzten grünen Stadtbahnfahrzeuge werden bis zum Jahr 2022 eingesetzt werden.

  • Im Innenstadtbereich Kurt-Schumacher-Straße/Prinzenstr. seien die Gleise der Linie 10 noch nicht aufgeweitet, sodass dort keine so genannten Silberpfeile fahren könnten.

  • Um weitere Entscheidungen für die Linien 9 und 10 oder eine Linie D treffen zu können, müsse zuvor ein Innenstadtkonzept entwickelt werden.

  • Die Anfrage der Stadtverwaltung für eine Beteiligung an einem Hochbahnsteig auf der neu zu bauenden Benno-Ohnesorg-Brücke sei erst im Februar und somit wegen der notwendigen langen Vorplanungen zu spät für eine rasche Umsetzung erfolgt.



Die Mitglieder des Stadtbezirksrats hielten dagegen, dass die Ausstattung des ÖPNV für mobilätseingeschränkte Menschen in Linden-Limmer nicht schon wieder und noch länger mit irgendwelchen vagen Planungsabsichten hinausgezögert werden dürfe.
Zudem sei es unverständlich, dass ein Stadtbezirk, der einen besonders hohen Bevölkerungsanteil aufweise und bei dem so manche noch nicht umgebaute Station die zuvor genannten Kriterien erfülle, scheinbar das Schlusslicht bei der Ausstattung mit Hochbahnsteigen – rund ein Drittel der Stationen in Linden-Limmer im Gegensatz zu 63% in Hannover - bilde.
Wenn zudem nur an den Stadtteilgrenzen – Limmer/Schleuse, Bauweg, Körtingsdorfer Weg, Krankenhaus Siloah, Stadionbrücke und Bahnhof Linden/Fischerhof Hochbahnsteige vorhanden seien und man weder mitten in den Stadtteilen noch in der Innenstadt am Steintor oder am Hauptbahnhof ein- und aussteigen könne, sondern nur am Aegidientorplatz, sei dies für mobilitätseingeschränkte Menschen wenig hilfreich.

Die CDU-Fraktion zog ihren Antrag zur Erstellung eines Konzepts für die Stadtbahnstrecke D in Linden zurück, ebenso verfuhren die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und der SPD mit ihrem Änderungsantrag zu den Linien 9 und 10.
Die drei Fraktionen stimmten gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Stadtbezirksrats Linden-Limmer einem Dringlichkeitsantrag für eine Anhörung vor der Sommerpause zu, die somit in der nächsten oder übernächsten Sitzung stattfinden soll.

Gunnar Werner

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