| Details: | Globalisierungskritiker von Attac und vom Jugendumweltnetzwerk Niedersachsen (JANUN) haben in der IGS Linden Protestaktionen gegen den G-8-Gipfel in Heiligendamm vom 6. bis zum 8. Juni geübt. Die mächtige G-8 (USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Kanada, Japan, Russland, Deutschland) repräsentiert mehr als die Hälfte des Welthandels; Deutschland hat in diesem Jahr den Vorsitz inne. Die Regierungschefs der G-8-Staaten werden über weltpolitische Probleme diskutieren; Themen sollen neben der Weltwirtschaft auch Klimaschutz und Energiefragen sein. JANUN ist ein Zusammenschluss von BUND-Jugend, Naturschutzjugend und Deutschem Jugendbund für Naturbeobachtung. Die Mitglieder beschäftigen sich etwa mit 'Naturschutz und sozialer Gerechtigkeit' und nennen sich „realistische Weltverbesserer".
Die meist jungen Teilnehmer der Workshops in der IGS waren aus allen Ecken der Bundesrepublik angereist. Sie bereiteten sich in Workshops u.a. auf das Verhalten gegenüber der Polizei bei Sitzblockaden vor oder übten Kletteraktionen zum Anbringen von Transparenten. Theoretische Themen waren u.a. die juristischen Konsequenzen bei gewaltfreiem Protest. Die Workshops waren ordentlich angemeldet und genehmigt worden. Neben den jungen Leuten waren auch ehemalige Friedensaktivisten und Alt-68er dabei; die älteste Teilnehmerin zählte 65 Jahre, so Ingmar Vogelsang, Vertreter von JANUN. Gerade um jugendlichen Abenteurern den Wind aus den Segeln zu nehmen und sie mit den möglichen Konsequenzen ihres Tuns vertraut zu machen, müssten Protestaktionen wie die geplante vorher geprobt werden. Ein Polizeisprecher meinte dazu: So wie die Polizei ihre Strategie übt, so bereiten sich auch die Kritiker auf die Situation vor. Protestaktionen dieser Art im Vorfeld zu trainieren ist laut eines Polizeisprechers nichts illegales und zumeist üblich.
Auf politischer Ebene hat die Veranstaltung für gemischte Reaktionen gesorgt: Wusste die Stadt, wozu die Schule gemietet wurde? Welche politischen Veranstaltungen dürfen in städtischen Gebäuden stattfinden? Welche nicht? Mit der Vermietung der IGS Linden an das Jugendumweltnetzwerk Niedersachsen und an die Globalisierungskritiker von Attac dürfte die Debatte erneut beginnen.
Das Finanzministerium hat errechnet, dass der G-8-Gipfel insgesamt ca. 92 Millionen Euro kosten wird. 11 Millionen davon verschlingt ein zweieinhalb Meter hoher und 13 Kilometer langer Zaun um das Gelände des Gipfel-Ortes, dem altehrwürdigen Kempinski. Die Vermietung der IGS-Linden an JANUN und Attac soll rund 1.500 Euro gekostet haben
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