| Details: | Am 11. Januar wird in Berlin dem Lindener „Rucksack-Projekt“ ein Preis für gelungene Sprachförderung verliehen. Er würdigt, dass nach dem nordrheinwestfälischen Vorbild auch in Linden Familien mit Migrationshintergrund nachhaltig Deutsch vermittelt wird. Der „Trick“: Das Projekt schult die Eltern, die wiederum ihre Kinder positiv beeinflussen.Der Preis wird im Rahmen des Wettbewerbs „Soziale Stadt“ vom Bundesfamilienministerium vergeben.
Der „Rucksack“ ist eine Ordnersammlung, die aufeinander abgestimmte Sprachlektionen für Kita-Kinder sowie für Grundschüler enthält. Das Projekt richtet sich wesentlich an Kinder bis zu 10 Jahren. In Linden-Süd haben 42% der Einwohner/-innen einen Migrationshintergrund; stadtweit liegt der Durchschnitt bei 22%. Sprachprobleme sind an der Tagesordnung. Viele dieser Probleme sind hausgemacht: Eltern verfügen oft nicht über genügend Deutschkenntnisse und manche Kinder sprechen ihre Muttersprache nicht richtig. Das „Rucksackprojekt“ soll Abhilfe schaffen. Von Quartiersmanager Wolfgang Prauser koordiniert, beschäftigen sich zum einen Lehrkräfte und Erzieherinnen auf Basis der Lektionen mit den Kindern beschäftigen. Zum anderen wird die Basisarbeit von den Eltern geleistet.
Eine der Anlaufstellen des Projektes ist das „Familienhaus“ in der Großkopfstraße. Das Herz des Projekts bilden 10 Mütter. Nach entsprechender Schulung vermitteln sie die Lektionen anderen Eltern. Altägliche Dinge wie Einkaufen, Lesen und spielerisches Lernen sind Gegenstand der Übungen. Eltern und Kinder praktizieren sie gemeinsam. Die Mütter leiten ihre Kursgruppen selbstständig, unterrichten in Mutter- und Zweitsprache und bekommen ein kleines Honorar. 60 Elternteile, darunter auch Familienväter, nehmen inzwischen an den wöchentlichen Kursen teil. Rund 9n Monate dauert ein Kursus. Geplant ist, dass bis Ende 2008 mindestens 200 Erwachsene und deren Familien in das Programm einbezogen werden; auch Krabbelgruppen sollen mitmachen.
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