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Datum:21.07.16
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Flüchtlinge: JobCenter gibt Pressekonferenz in Steigertahlstr.

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Details:LinkTipp: Spezial: Flucht, Asyl, Einwanderung
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Das JobCenter hatte eingeladen, um ihr Konzept zur möglichst frühzeitigen Einbindung von Flüchtlingen in Integrationsmaßnahmen vorzustellen. Dietmar Langer von der Geschäftsführung Jobcenter Region Hannover führte durch die Pressekonferenz.

Nach sechs Monaten ist es dem JobCenter gelungen über 1.100 Flüchtlinge aus der Region Hannover in Beratungen einzubeziehen. Dabei wird deren Situation analysiert und Schritte entwickelt, um bei einem späteren dauerhaften Aufenthaltstitel eine möglichst rasche und gute Integration zu erreichen.

Die Herkunftsländer sind Syrien, Iran, Irak, Eritrea und 86% sind junge Männer, überwiegend 15-25 Jahre alt.
Von diesen Asylsuchenden verfügen 28% über keinen Schulabschluss und 17% über eine abgeschlossene Ausbildung inkl. Studium. Berufspraktische Erfahrungen haben 70%.
Für eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration müsse noch sehr, sehr viel investiert werden, hieß es.

Auf Nachfrage ergab sich, dass lediglich 10% der Asylsuchenden die englische Sprache einigermaßen können. Das spricht dafür, dass der Bildungshintergrund der Allermeisten eher sehr gering ist.

Vier männliche Asylsuchende stellten sich selbst vor. Sie waren seit sieben bis zehn Monaten in Deutschland, hatten angefangen Deutsch zu lernen und drängten darauf bald arbeiten zu können. Da bei keinem von Ihnen das Asylverfahren abgeschlossen ist, gilt die Vorrangregelung bei der Besetzung von Arbeitsplätzen. D.h., dass Bewerber aus der EU Vorrang haben. Daran scheiterten bisher die Aussichten auf einen Arbeitsplatz.
Überwiegend wurden private Gründe zur Flucht angegeben, ohne dass diese weiter erläutert wurden.
Viele Deutsche sähen in ihnen nur die Nutznießer des Sozialsystems, führten sie aus. Dabei wollen sie so schnell wie möglich arbeiten. Das Nichtstun in den Unterkünften sei sehr belastend.

Klaus Öllerer
20.07.2016

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Details2:Dietmar Langer (Mitte) führte durch die Pressekonferenz, Sarah Zaidi (rechts) und Mahir Inci vom Projekt First Step kümmern sich um die Beratung von Flüchtlingen.

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Details3:Großes interesse: Presse war zahlreich erschienen.

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Details4:Ein Fluchtgrund kann die sexuelle Orientierung sein. In orientalischen Ländern - außer Israel - wird Homosexualität schwer bestraft bis hin zum Tod. Bild: Plakat im Veranstaltungsraum

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Details5:Flüchtlingsunterkunft Steigertahlstr. in Linden-Nord


Pressemeldung
Jobcenter will Wartezeit der Flüchtlinge sinnvoll nutzen
Grund zum Optimismus: oft gute Grundlagen für berufliche Qualifizierung vorhanden

Flüchtlinge brauchen schnell eine berufliche Perspektive und einen Einstieg in die Arbeitsmarktintegration. Die Zeit bis zur Entscheidung über den Asylantrag bietet viele Möglichkeiten, um die Kompetenzen und den Förderbedarf der Menschen zu ermitteln. Diese Chance will das Jobcenter Region Hannover gemeinsam mit der Agentur für Arbeit nutzen, um Flüchtlinge unverzüglich und entsprechend ihres Potentials fördern zu können. Schließlich sind Flüchtlinge, denen ein Bleiberecht zuerkannt wird, dann in der Regel auf Leistungen vom Jobcenter angewiesen.

"Im Jobcenter erleben wir die geflüchteten Menschen als sehr motiviert. Die Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, wollen schnellstmöglich die deutsche Sprache erlernen, um arbeiten oder eine Ausbildung machen zu können", sagt Dietmar Langer, Mitglied der Geschäftsführung des Jobcenters Region Hannover. "Deshalb ist es wichtig, dass wir so schnell wie möglich klären, welche Fähigkeiten, aber auch welche Interessen, die Menschen mitbringen. So können wir planen, welche Förderung sie von uns brauchen, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen."

Solange der Asylantrag noch nicht entschieden ist, begleitet die Agentur für Arbeit die Arbeitsmarktintegration der Asylbewerber. Sind sie als Flüchtling anerkannt, haben sie Anspruch auf Leistungen zur Grundsicherung vom Jobcenter, sofern sie mittellos sind. Das träfe auf den überwiegenden Teil der geflüchteten Menschen zu, so Dietmar Langer. Deshalb sei es für das Jobcenter sinnvoll, bereits während des laufenden Anerkennungsverfahrens Kontakt zu denjenigen zu suchen, die gute Aussichten auf ein Bleiberecht hätten.
Das Jobcenter Region Hannover ergänzt die bestehenden Angebote der Agentur für Arbeit durch flankierende Erstberatung der Flüchtlinge direkt in den Unterkünften. Ziel ist, sprachliche und berufliche Kompetenzen festzustellen und Flüchtlinge in geeignete Förderangebote zu vermitteln, zum Beispiel in Integrations- und Sprachkurse oder Maßnahmen zur Arbeitsmarktorientierung. Des Weiteren wird ein möglichst reibungsloser Übergang der anerkannten Asylbewerber vom Asylbewerberleistungsgesetz in die Grundsicherung sichergestellt.

Bei den Beratungsangeboten greift das Jobcenter auf die Erfahrungen externer Partner zurück. Insgesamt 14 Träger der freien Wohlfahrtspflege führen 18 Projekte an verschiedenen Standorten durch. Die Projektträger nehmen selbst Kontakt zu den Flüchtlingen auf. Oft kommen die Teilnehmer auch über "Mundpropaganda" zur Beratung. Die Zahl der begleiteten Personen in den Projekten liegt derzeit durchschnittlich bei jeweils 60. Das Hamburger Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe begleitet das Projekt und wertet später die Ergebnisse aus.

Ein halbes Jahr nach Start der ersten Projekte sieht das Jobcenter viel Grund zum Optimismus. Rund 1.100 Menschen, 85 Prozent davon sind männlich und die Hälfte von ihnen unter 25 Jahren, haben das Beratungsangebot bislang wahrgenommen. Fast alle der Teilnehmer sprechen kein oder nur sehr wenig Deutsch. Nur knapp 20 Prozent haben in ihrem Heimatland einen Berufsabschluss erworben oder ein Studium abgeschlossen. Auf der anderen Seite gaben aber zwei Drittel der begleiteten Menschen an, einen Schulabschluss zu haben.

Dennoch ist festzustellen, dass die weit überwiegende Anzahl der Flüchtlinge über berufspraktische Erfahrungen verfügt, vor allem im gewerblich-technischen Bereich. "Bei der Mehrheit der Flüchtlinge bieten die Motivation in Kombination mit den berufspraktischen Erfahrungen eine gute Grundlage für eine weitergehende berufliche Qualifizierung", ist Dietmar Langer zuversichtlich. "Jetzt kommt es darauf an, dass sich an die Beratung schnellstmöglich Sprachförderung und Bildungsangebote anschließen."

Das Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm des Jobcenters Region Hannover für 2016 finden Sie hier

Jobcenter Region Hannover
Vahrenwalder Straße 245 - 30179 Hannover
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