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Datum:21.06.16
Titel:

"Immer picobello" - Veranstaltung der AG Stadtleben zur Flüchtlingsunterkunft Steigertahlstraße

Link:www.ag-stadtleben.de
Details:"Vom Dach über dem Kopf zur Heimat", so der Titel einer Veranstaltungsreihe, die die AG Stadtleben im Rahmen von "Architekturzeit" der Architektenkammer veranstaltet. Am gestrigen Montagabend ging es in den Räumen von kargah unter dem Motto "Mittendrin im Stadtteil" um die Unterkunft Steigertahlstraße, in der seit letztem Februar knapp 100 Geflüchtete leben. Etwa 40 Interessierte folgten den Vorträgen und diskutierten über das Projekt.

Zunächst berichteten Kay Marlow (Mosaik Architekten BDA, Hannover-Nordstadt), Olga Issak (Teamleiterin, European Homecare) und Swidbert Gerken (Unterstützungskreis). Architekt Marlow, der sich seit vielen Jahren intensiv mit "Sozialem Raum" beschäftigt, präsentierte Vorüberlegungen und Entstehung des Projekts aus bunten Holzmodulen, die nach europaweiter Ausschreibung im österreichischen Vorarlberg gefertigt wurden. Diese Bauweise war verhältnismäßig preiswert und vor allem sehr schnell: Der Bruttopreis für den m² Wohnfläche betrug rund 1.600 €, die Bauzeit betrug nur wenige Wochen.

Die Qualitäten der Flüchtlings-Siedlung in Linden-Nord werden aktuell auch im Deutschen Pavillon auf der Architekturbiennale in Venedig vorgestellt. Die zweigeschossigen Gebäude mit Laubengängen bilden einen attraktiven Hof, der als Treffpunkt und auch für Sport (Tischtennis, Volleyball) genutzt wird. Träger der Einrichtung ist das Wirtschaftsunternehmen European Homecare. Teamleiterin Olga Issak berichtete, dass es neben ihr noch drei Sozialarbeiter, einen Hausmeister und zwei Security-Kräfte gibt. Eine Putzfrau sei nur für die Büro- und Gemeinschaftsräume zuständig, die Wohnbereiche reinigen die Geflüchteten selbst.

Die Unterkunft kann unproblematisch umgenutzt werden, z.B. für Studentenwohnungen oder als Wohnraum für Familien. Derzeit aber wird sie für die Geflüchteten gebraucht, die laut Teamleiterin Issak wohl durchschnittlich 16 Monate dort wohnen bleiben. Sie leben in 11 m² großen Einzelzimmern, die zu 3er oder 5er Wohngruppen jeweils mit Küche und Bad zusammengefasst sind. Besonderheit: Es gibt keinen Eingangsflur, sondern der Zugang erfolgt direkt in die Wohnküche, was sich positiv auf das Gemeinschaftsleben auswirkt, so Marlow.

In dem bereits im November 2015 zunächst mit 30 Beteiligten gegründeten Unterstützungskreis arbeiten auch Anlieger aus der Steigertahlstraße mit. Mittlerweile sind rund 200 Ehrenamtliche "mehr oder weniger aktiv". "Natürlich gibt es auch Kritiker", räumt Swidbert Gerken ein. Diese seien aber in der Nachbarschaft in der Minderheit und auch gut eingebunden. "Dafür, dass da 100 Männer wohnen, sieht es immer picobello aus", so eine Stimme aus dem Publikum.

(wobe)
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Details2:Baufoto Holzmodule: Olaf Mahlstedt
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Details3:Podiumsdiskussion AG Stadtleben 20.06.2016
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Details4:Olga Issak und Kay Marlow
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Details5:Eine Diskussionsveranstaltung zur Steigertahlstraße in der Reihe "Architekturzeit"
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