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Datum:04.02.16
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Ihmezentrum: Warten auf Sanierungskonzept des Investors - „Damit gehen wir nicht an die Öffentlichkeit“

Link:www.intown-invest.de
Details:Nach Engel und Carlyle ein neuer Investor für's Ihmezentrum

Ein Bericht von Wolfgang Becker

Amtsgericht Hannover, Zwangsversteigerung am 25. Februar 2015, einziger Bieter für das Ihmezentrum: ein Herr im grauen Anzug und mit Aktenkoffer. An diesem Termin erwirbt die „Projekt Steglitzer Kreisel Berlin Grundstücksgesellschaft“ für 16,5 Millionen € etwa 83 % der Lindener Großimmobilie vom Hauptgläubiger Berliner Landesbank . Das neu gegründete Unternehmen ist damals Teil einer laut Medienberichten auf Zypern eingetragenen „Newtown-Gruppe“, in der israelische Geschäftsleute das Sagen haben.

Mittlerweile ist viel Wasser die Ihme herunter geflossen. Investor „Newtown“ hat sich in „Intown“ umbenannt und ganz nebenbei in Hannover auch das ehemalige Maritim-Hotel gegenüber vom Neuen Rathaus erworben. Dort sollen – in Abstimmung mit der Stadt – übergangsweise Asylbewerber unterkommen. Ein neues und offenbar einträgliches Geschäftsfeld. Der genaue Termin für die Belegung steht noch nicht fest, sie dürfte aber im Laufe des März erfolgen. „Das Maritim bietet für etwa 500 Flüchtlinge Platz und wird derzeit hergerichtet“, berichtet Stadtsprecher Andreas Möser.

Die Wohnungseigentümer des Ihmezentrums – dort wohnen immerhin rund 2.800 Menschen – haben derweil seit Juni 2015 eine neue und sehr aktive Verwaltung. Aktuell betreiben rührige Künstler eine Art PR-Kampagne für das „Kult-Zentrum“ - es gab Illuminationen und auch ein Imagefilm ist in Arbeit. Aus stehen die Vorlage eines Einzelhandels- und eines schlüssiges Sanierungskonzept für die marode Betonburg. Investor „Intown“ - dem jetzt u.a. Bürotürme, Tiefgaragen und Ladenpassage.gehören – hat hierzu bis heute nicht wirklich geliefert.

Öffentlichkeit ist bei Intown unerwünscht

Berlin – Kreuzberg, 29. Januar 2016, ein unscheinbares Bürogebäude in der Möckernstraße 141. Hier residieren laut Klingelschild und Eintrag im Handelsregister die „Intown Property bzw. Facility Management GmbH“ und ihre zahlreichen Tochterfirmen. Auskünfte für Journalisten gibt es nicht, die dort letzte Woche gestellte Frage nach einem Konzept für das Ihmezentrum bleibt unbeantwortet: „Damit gehen wir nicht an die Öffentlichkeit“, sagt eine Sprecherin der „Intown“-Gruppe.

Die „Cardea Immobilien GmbH“ ist der gesetzliche Vertreter der Wohnungs- und Teileigentümergemeinschaft des Ihmezentrums. Für eine aktuelle Stellungnahme war Geschäftsführer Torsten Jaskulski jetzt nicht erreichbar. „Wir arbeiten konstruktiv und zielorientiert zusammen“, äußerte der WEG-Verwalter aber schon im vergangenen Juli zu "Intown". Bei so einem Objekt könne man aber nicht innerhalb kurzer Zeit fertige Pläne machen. Die Aktivitäten des Investors liefen eher im Stillen.

Bezirksrat will mehrheitlich Initiative der Stadt

Immer wieder beschäftigt der „Klotz“ an der Ihme auch den Stadtbezirksrat Linden-Limmer. Zuletzt hatten die GRÜNEN – wie zuvor schon Berufsverbände von Architekten und Stadtplanern - Voruntersuchungen für ein förmliches Sanierungsgebiet und die LINKEN eine Ortsbegehung sowie die Einrichtung eines Runden Tisches gefordert. Beantragt wurde, die Stadt möge entsprechende Initiativen ergreifen. Beide Anträge fanden gestern im Bezirksrat überparteiliche Zustimmung. Lediglich die SPD stimmte mehrheitlich dagegen. „Je mehr sich beteiligen werden, umso schwieriger wird es, Lösungen zu finden,“ so das Credo des Fraktionsvorsitzenden Eike Geffers: „Lasst uns die Pläne des Investors abwarten.“

Landeshauptstadt Hannover und Stadtwerke AG, die im Ihmezentrum für Millionenbeträge immerhin 26.000 bzw. 30.000 m² Büro-Fläche angemietet haben, verhalten sich gegenüber „Intown“ bisher geduldig. „Die Stadtverwaltung führt mit dem Vertreter des Investors intensive Gespräche“, sagt Stadtsprecher Andreas Möser, „aktuell verhandeln wir über einen neuen, an die auslaufenden Verträge anschließenden Mietvertrag.“

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt

Die Landeshauptstadt geht davon aus, dass der Eigentümer noch im Frühjahr 2016 ein Gesamtkonzept und einen Bauzeitplan für das gesamte Ihme-Zentrum vorlegt. Wie bisher stehe die Stadt weiterhin als sogenannter Ankermieter zur Verfügung, wenn im genannten Zeitraum ein tragfähiges Konzept seitens des Eigentümers vorgelegt wird. „Eine exakte Frist, wann wir entscheiden, gibt es nicht“, so Möser weiter. Im Herbst spätestens müsse beispielsweise Enercity für seinen Aufsichtsrat einen Entscheidungsvorschlag machen. Ob es eine Zukunft im Ihmezentrum gibt, ist derzeit ungewiss.

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Details2:Im Ihmezentrum gibt es insgesamt 14 Wohnhäuser mit 806 Wohnungen, außerdem ein Studentenwohnheim. In den Wohnungen gibt es laut SPD Linden-Limmer keine Leerstände, die Anzeichen für städtebauliche Missstände sein könnten. Deshalb - und weil es bereits eine alte Sanierungssatzung gibt - hat die SPD am 03.02.2016 im Bezirksrat den Antrag auf Voruntersuchung für ein Sanierungsgebiet abgelehnt.

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Details3:Sitz des Ihmezentrum-Investors in Berlin-Kreuzberg - Journalistenkontakte sind hier unerwünscht

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Details4:Auf dem Klingelschild der Intown in der Möckernstraße 141 firmieren auch noch fast 30 weitere Immobilienprojekte.
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