| Details: | Biergarten im „Dornröschen“-Schlaf – noch kein Prinz in Sicht
Ein Vorhängeschloss versperrt aktuell den Zugang zum „Dornröschen“. Verschlafen schlummert der Traditions-Biergarten an der Leine vor sich hin. Auf der nahegelegenen Dornröschen-Brücke, die Linden-Nord mit der Steintormasch verbindet, steht dieser Tage ein kleines Holzkreuz. „Grenzen töten“, steht darauf. Ein makabrer Zufall ?
Schon am Wochenende war in der Hannoverschen Allgemeinen (HAZ) eine Todesanzeige erschienen: „Christa Reinhardt sagt nach 60 Jahren Verantwortung für's 'Dornröschen' allen Gästen und Wegbegleitern ein herzliches 'Dankeschön'. Durch Sie alle ist dies ein friedvoller Platz mitten in Hannover geblieben ...“.
Wie die HAZ jetzt weiter berichtet, ist die langjährige Wirtin unlängst im Alter von 79 Jahren an Krebs gestorben. Sie hatte verfügt, dass die Anzeige nach ihrem Tod veröffentlicht werden sollte.
Das „Dornröschen“ besteht seit 1875 und war für Generationen ein beliebtes Ausflugslokal. Der „Restaurant-, Café- und Biergarten“ befindet sich direkt an der Leine mit Ausblick auf den Fluss. Unter einem gigantischen Ahorn und anderen alten Bäumen konnte man es sich hier auf schlichten Holzbänken gemütlich machen und beim Bierchen die Wasserskifahrer beobachten.
Mit dem Tod von Christa Reinhardt geht eine Epoche zu Ende. Sie hatte hier seit 1954 gewirtschaftet. Spannende Frage: Wird sich ein Nachpächter zeigen, der das Lokal wieder zum Leben erweckt? Damit könnte neben dem nicht weit entfernten „Strandleben“ ein zweiter Ausflugsplatz am Wasser erhalten und neu gestaltet werden. Wären wir im Märchen, dürfte sich bald ein Prinz für das „Dornröschen“ einfinden. Tradition ist eben Tradition.
(wobe) |
