| Details: | „Terra Preta“ – das schwarze Gold
Eine selbstgebaute Toilette produziert wertvollen Kompost für den Schrebergarten
Die beiden Frauen wissen, wovon sie sprechen: Andrea Preisler über die Komposterde „Terra Preta“ und Marion Hertwig über das Tischlern eines Toilettenkastens. Gemeinsam präsentieren sie ihr Entsorgungskonzept am Rande des Boulefestivals, das zwischen Himmelfahrt und Pfingsten das 18. Jahr in Folge auf der Herrenhäuser Lindenallee stattfand. Beides zusammen, sozusagen die software mit der hardware, ergibt eine sehr praktische Sache für jeden Schrebergarten, nämlich eine Trockentrenntoilette ohne Chemie, die jede Menge wertvollen Kompost für die eigene Scholle produziert.
“Terra Preta” (portugiesisch „Schwarze Erde“) werden 500 – 7000 Jahre alte, durch Menschenhand entstandene Schwarzerde-Böden genannt, die bis heute äußerst ertragreich sind, berichtet Andrea Preißler. Man findet sie auf alten Siedlungsplätzen in Amazonien als Ergebnis einer nachhaltig betriebenen Waldgartenkultur. „Die Terra Preta-Methode konserviert bioaktive Substanzen durch eine Fermentierung bei niedrigeren Temperaturen unter Verwendung von Holzkohle, organischen Rest- und Abfallstoffen, Fäkalien, Mineralien und Mikroorganismen.“
Konkret bedeutet das, das sich menschliche Fäkalien mit einigen Zuschlagstoffen bequem zu Gartendünger umwandeln lassen. Dieses Toilettenmodell, beispielhaft auch für die zahlreichen Besucher des diesjährigen Boulefestivals praktiziert, ist die ideale Lösung auch für den privaten Schrebergarten. So jedenfalls sieht es auch Thomas Lebong aus Linden-Nord, der den von Marion Hertwig getischlerten Prototyp auch gleich für 150 € für seinen Garten mitnahm: In der Kolonie „Schleusengrund“ in Limmer wird sich bald die Effizienz einer Trockentrenntoilette unter Beweis stellen können.
Wolfgang Becker
Weitere Infos: www.biowerkstatt-bp.de
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